In Industrie und Gewerbe entstehen bei vielen Prozessen Wärmeverluste. Diese bezeichnet man auch als Abwärme. Sie entstehen in fast jedem thermischen oder mechanischen Prozess. Deshalb ist die Spannweite möglicher Abwärmequellen auch besonders groß. Sie können durch Wärmetauscher, ORC-Anlagen (Organic Rankine Cycle) oder Wärmepumpen genutzt werden, um Energie zu sparen und den CO2-Fußabdruck zu verringern. Der Grundsatz lautet: erst vermeiden, dann verbrauchen.
Vermeidung von Abwärme:
- Dimensionierung: Hierbei geht es darum zu schauen, ob unnötige Überkapazitäten vorhanden sind und wie diese vermieden werden.
- Steuerung: Hier geht es darum, ob der Prozess richtig gesteuert wird oder Leerläufe vermeidbar sind.
- Temperaturniveau: Hier geht es um die Frage, ob die Temperatur erforderlich ist, oder der Prozess auch bei einer geringeren Temperatur läuft.
- Dämmung: Hier geht es darum, ob eine bessere Dämmung die Wärmeverluste einer Anlage verringern kann.
- Wartung: Hier geht es um die Frage nach der Art und Weise der Wartung, also z.B. ob die Anlage ausreichend gewartet wird.
- Alternativen: Hier geht es um die Frage, ob es effizientere Prozesse gibt, die dasselbe oder sogar ein besseres Ergebnis hervorbringen.
Nutzung von Abwärme:
- Abwärme kann als Nutzwärme angewendet werden oder in Nutzenergie wie Kälte oder Strom umgewandelt werden.
- Die zurückgewonnene Energie im Unternehmen kann in unterschiedlicher Form beispielsweise in der Wärme- oder Kälteversorgung genutzt werden.
Vorteile bei der Nutzung von industrieller Abwärme:
- Hohe Energiesparpotenziale: Die Nutzung der Abwärme für Wärme- und Kältebedarf führt zu einer Senkung der Energiekosten
- Senkung von Investitionen: Durch die zurückgewonnene Prozesswärme können gegebenenfalls auch Investitionen in Kühlsysteme eingespart werden
- Rentabilität von Abwärmenutzungsanlagen: In der Regel erreicht die Wirtschaftlichkeit von Abwärmenutzungsanlagen, gemessen an der Höhe der Kapitalrendite, zweistellige Werte
- Klimafreundlich – Abwärme gilt als erneuerbare Energie
