Unternehmen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit
Die ESG-Staffel: Was nun, was tun?
Die ESG-Staffel (1/4): Ist ESG ein Monster?!
Wir starten eine neue Staffel von Drehmoment – Der Antriebspodcast. Es geht um ein wichtiges Thema: ESG, das heißt, Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien für Unternehmen. In Folge (1/4) reflektiert Tech-Podcaster Robert Weber über das Thema: "Meine Vorurteile waren groß und ich war mir zu 100 % sicher, wir werden vor allem über Bürokratie sprechen. Denn für mich war ESG immer etwas, das von der Europäischen Union kam und den Unternehmen das Leben schwer machte. Aber ich habe mich geirrt. Und in den Gesprächen mit meinen Gästen verschwinden meine Vorurteile. Ich erfahre viel über nachhaltige Unternehmensstrategie, Daten, Berichterstattung, Lieferketten und die nächsten Schritte, die unternommen werden müssen. Ist ESG für Sie auch noch eine Art ‚Monster‘? Dann hören Sie die Folgen der ESG-Staffel, um mehr über das Thema zu erfahren und praktische Tipps zu erhalten."
Die neue Podcaststaffel können Sie auch auf Englisch hören.
Die ESG-Staffel (2/4): Wie kann ESG in Unternehmen funktionieren?
ESG ist definitiv eine Menge Arbeit, aber sie zahlt sich aus. Dr. Christopher Scheubel von cubemos und Marie Hammer von Danfoss erklären zunächst die Terminologie, diskutieren die Herausforderungen, mit denen die meisten Unternehmen konfrontiert sind, und beleuchten die Vorteile, die ESG mit sich bringt.
Das cubemos-Team erlebt derzeit einen Boom bei der Nachfrage nach ESG-Strategien. Denn viele Unternehmen erkennen, dass sie mit ESG einen Wettbewerbsvorteil haben. Das fängt zum Beispiel bei den Investoren an und hört bei der Transparenz der Lieferkette auf. Niemand will mehr in sogenannte Umweltverschmutzer investieren. Dazu kommt: Potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen sich gezielt ihren neuen Arbeitgeber aus. Klimasünder sind nicht mehr attraktiv. Wie Scheubel Unternehmer von ESG überzeugt, erzählt er im Podcast.
Auch für Danfoss ist ESG eine Herausforderung, „die wir aber gern annehmen“, unterstreicht Marie Hammer. Das Thema sei weltweit auf dem Vormarsch – nicht nur in der Europäischen Union, weiß Hammer. Doch die EU forciere das Thema. Viel könne Danfoss in seinen Werken schon realisieren. In Dänemark und Polen sind einige Produktionsstandorte bereits CO₂-neutral. Der nächste Schritt ist die Lieferkette – eine ungleich schwierigere Aufgabe für Hammer und ihr Team. Wie Danfoss die Herausforderung ‚Lieferkette‘ angeht, wo das Unternehmen Nachholbedarf sieht, erklärt sie im Podcast.
Die ESG-Staffel (3/4): Wie elobau klimaneutral wurde
Michael Hetzer ist ein Vorreiter. Vor mehr als zehn Jahren machte er sich zusammen mit seinem Unternehmen elobau auf den Weg, klimaneutral zu werden. Dabei war Hetzer nie ein Umweltaktivist. „Klar, wir haben immer auf den Verbrauch geschaut, aber nie konsequent gehandelt“, erinnert er sich zurück. Bis zum Jahr 2009. Damals diskutierte die Welt die Klimaberichte. „Wir erlebten die ersten Auswirkungen des Klimawandels und ich war damals und bin heute immer noch überzeugt, dass ein Unternehmen einen großen Hebel hat, um die Umwelt zu schützen.“ elobau machte sich auf den Weg. Erstmals kamen Berater in das Unternehmen ‒ keine Strategieberatung, sondern Ingenieure. Sie analysierten die Prozesse, den Energieverbrauch und die Strom- und Wärmeproduktion ‒ eine technische Perspektive.
Und heute? „Wir bilanzieren nach der Gemeinwohlökonomie. Dahinter steht die Idee, dass die Unternehmen, die sich nicht um Klimaschutz kümmern, auch mehr Steuern zahlen sollten. In der Zwischenzeit erstellen wir unsere Klimabilanz selbst mit eigener Software und haben uns an eine Datenbank angeschlossen.“
Der Unternehmer sieht aber nicht nur seine Branche vor neuen Herausforderungen. Es mangele an nachhaltigen Geschäftsmodellen. Es brauche langlebige, reparierbare Produkte, die am Ende des Lebenszyklus recycelt werden können. Was Hetzer von der Politik fordert, an welche Grenzen auch er bei der Bilanzierung stößt und warum er trotzdem optimistisch in die Zukunft schaut, erklärt er uns im Podcast-Gespräch.
Die ESG-Staffel (4/4): Wie der Staat Frequenzumrichter fördert
Die Energiepreise sind hoch, die Industrieunternehmen leiden darunter. Viele Verantwortliche investieren in grünen Strom, bauen PV-Anlagen auf das Dach oder setzen auf LED-Technik. Dabei übersehen sie oft die versteckten Champions für mehr Energieeffizienz in Gebäuden. Sie arbeiten im Verborgenen – in den Technikräumen. Wir sprechen von Pumpen, Kompressoren oder der Klimaanlage. In vielen Unternehmen sind diese Anwendungen nicht drehzahlgeregelt. Das kostet Geld und verbraucht unnötig Energie. „Wenn ich die Drehzahl einer Pumpe ein wenig reduziere, dann kann ich sehr viel Energie einsparen“, erklärt Michael Burghardt von Danfoss. Viele Unternehmen wüssten nicht um die technischen Möglichkeiten einer Drehzahlregelung mittels Frequenzumrichter. Burghardt rechnet vor: Der Kunde installiert an einer Pumpe mit 22 kW Nennleistung einen Frequenzumrichter, der die Drehzahl um 10 Prozent reduziert. Er muss rund 6.000 Euro investieren und spart im ersten ca. Jahr 17.000 Euro ein. Und: „Es gibt sogar ein Förderprogramm des Bundes.“
Damit kennt sich Bernd Hesse gut aus. Er ist Fördermittelspezialist bei encoura. „Es gibt über 2.400 Fördertöpfe in Deutschland, wir konzentrieren uns aber auf zwei Töpfe“, scherzt Hesse (Anmerkung der Redaktion: Der Podcast wurde vor dem BVerfGE-Urteil aufgezeichnet; die Annahme und Bewilligung von Anträgen über das EEW pausiert, das BEG ist nicht betroffen.). Das erste Förderprogramm ist die Bundesförderung für effiziente Nichtwohngebäude (BEG). Der zweite Topf heißt Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW). „Alles, was nicht zum Gebäude zählt, kann hier gefördert werden.“
Welche Fallstricke Unternehmen beachten müssen, was der Experte rät und wie Danfoss seine Kunden bei der Förderung berät, erklären die Experten im Podcast-Gespräch. Weitere Informationen lesen Sie auch in der Tech Insight ‚Mit diesen BAFA-Förderprogrammen senken Sie Ihre Investitionskosten‘ auf dieser Website.
